Sechs Monate nach dem "Fall von Kabul" stellten PRO ASYL, die Luftbrücke Kabul und das Patenschaftsnetzwerk Afghanistan einen Zehn-Punkte-Plan zur Aufnahme und Evakuierung Verfolgter vor. Sie appellieren: „Vergesst Afghanistan nicht! Handelt jetzt!“ Immer noch sitzen tausende von sog. Ortskräften und besonders gefährdete Menschen, denen Deutschland eine Aufnahmezusage erteilt hat, in Afghanistan fest. In dem Plan wird insbesondere gefordert, dass direkte Evakuierungen aus Afghanistan wiederaufgenommen und bürokratische Hindernisse in den Nachbarländern abgebaut werden. Es soll ein "visa on arrival" ermöglicht werden, damit auch Menschen mit Aufnahmezusage nach Deutschland einreisen können, die keine Nationalpässe haben und derzeit auch keine bekommen können. Desweiteren werden eine weitere Öffnung der sog. Menschenrechtsliste, eine Beschleunigung des Familiennachzugs über das Asylverfahren und eine zügige Verabschiedung des im Koalitionsvertrag angekündigten Bundesaufnahmeprogramms gefordert.
Auch der Verein move on - menschen.rechte Tübingen e.V. betreut die Familie einer Journalistin und Menschenrechtsaktivistin, die eine Aufnahmezusage erhalten hat. Eine Ausreise ist jedoch seit über drei Monaten nicht möglich. Der einzige Grund ist, dass die Familie nur afghanische Personalausweise, aber keine Pässe hat. Die Familie ist voller Angst und verzweifelt. Die Gefahr, am Versteckort entdeckt und der Rache der Taliban ausgeliefert zu sein, wächst von Tag zu Tag.
14.02.2022 PRO ASYL: Pressemitteilung Zehn-Punkte-Plan
01.02.2022 PRO ASYL: Afghanistan: »Wie lange wollt ihr noch lügen?«
Afghanistan: »Wie lange wollt ihr noch lügen?«
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