welcome solidarity! Bitte um Hilfe für verfolgte afghanische Frauen
welcome solidarity! Bitte um Hilfe für verfolgte afghanische Frauen
Spendenkampagne 2025 - Spendenziel 2025: mindestens 50.000 Euro
Wir bitten um Unterstützung insbesondere für afghanische Frauen, die aufgrund ihrer beruflichen Aktivitäten, ihres Einsatzes für Demokratie, Frieden, Menschen- und Frauenrechte oder aufgrund ihrer Teilnahme an frauenpolitischem Widerstand gegen die Gender-Apartheid des islamistischen Taliban-Regimes verfolgt, misshandelt oder inhaftiert wurden, sich in Afghanistan verstecken müssen oder aus dem Land fliehen mussten.
Wir haben bis Ende 2024 ca. 50 Anträge im Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan (BAP) für besonders exponierte afghanische Frauen gestellt, aber kein einziger ist angenommen worden, viele sind nicht einmal beachtet worden. Deswegen unterstützen wir diese Frauen und andere Betroffene durch Spenden und Darlehen,
• damit sie an ihren Versteckorten in Afghanistan oder sonstwo überleben können – wir unterstützen mit Zuschüssen für Lebensunterhalt, Miete, Bildung, Gesundheitskosten usw. in Afghanistan und in Fluchtländern, wir betreiben und finanzieren aktuell ein "safe house" (Wohnung) in Islamabad
• damit sie Afghanistan auf möglichst sichere Weise verlassen können – wir unterstützen bei der Finanzierung von Visa, Reisekosten und Begleitpersonen
• damit sie sich woanders würdige Perspektiven aufbauen können – wir unterstützen und finanzieren Sprachkurse und bei der Beantragung von Visa für Arbeit, Studium oder Ausbildung in Deutschland oder anderswo und den dabei anfallenden Kosten
welcome solidarity! Bitte um Hilfe für verfolgte afghanische Frauen (PDF - DE/EN)
Kannst du mit einer Spende helfen?
Wir freuen wir uns über Spenden von klein bis groß auf:
menschen.rechte Tübingen e.V. , Volksbank in der Region
IBAN: DE16 6039 1310 0308 1020 02 , BIC: GENODES1VBH
ggf. Verwendungszweck: Afghanistan-Hilfe. Spenden an den als gemeinnützig und mildtätig anerkannten Verein sind steuerlich abzugsfähig. Für Spenden bis 300 Euro reicht der Zahlungsbeleg oder Kontoauszug als Nachweis gegenüber dem Finanzamt (vgl. § 50 Abs. 4, S.1 Nr. 2 EStDV). Wir stellen aber auch für kleinere Spenden gerne Spendenbescheinigungen aus, wenn die Adresse im Verwendungszweck angegeben wird.
Kannst du einer Spende auf ein Privatkonto oder mit einem Darlehen von 1000 Euro oder mehr helfen?
Dann melde dich bitte bei info@menschen-rechte-tue.org
Mit diesem Geld organisieren wir das nötige Geld für Visa und andere Kosten, die nicht über den Verein getragen werden können.Nähere Informationen auf Anfrage.
Hinweis: Der derzeit primär mögliche legale Weg aus Afghanistan erfolgt über Pakistan. Hierfür ist ein Visum für Pakistan erforderlich. Ein normales Visum kostet offiziell ca. 10 Euro. Da reguläre Visaanträge in der Regel abgelehnt werden, müssen diese über den „Schwarzmarkt“ zum Preis von bis zu 2.000 € organisiert werden. Der pakistanische Staat bereichert sich hierbei an der Not der Betroffenen. Ein solches Visum muss beschafft werden, weil bei einer späteren Visa-Antragstellung für Deutschland nur dann ein Visum ausgestellt wird, wenn Afghanistan legal verlassen worden ist.
Solche Aktivitäten sind wichtiger denn je geworden, nachdem die aktuelle Bundesregierung das BAP mit Ende der Legislaturperiode auslaufen lässt und nur ca. 1.100 von möglichen 36.000 gefährdeten Menschen aufgenommen hat. Es besteht die Gefahr, dass sehr viele Menschen im Stich gelassen werden. Bis dato besteht keine Aussicht auf eine Fortsetzung oder ein neues Aufnahmeprogramm. Wir fordern ein neues Aufnahmeprogramm, das insbesondere für solche Frauen und andere vulnerable Menschen einen sicheren Fluchtweg und Aufnahme in Deutschland möglich macht. Parallel wollen wir jedoch alternative Wege suchen und nicht auf die (neue) Regierung warten, von der leider nur ein weiterer massiver Rechtsruck in der Migrationspolitik und eine Abkehr von den Menschenrechten zu erwarten ist.
Update Januar 2025: Wir danken allen Spender:innen, die bereits im Jahr 2024 geholfen haben, sehr herzlich! In 2024 konnten wir mit 14.500 Euro Spendengeldern helfen, u.a. für die hier aufgeführten Beispiele.
Update Februar 2025: Wir unterstützen aktuell 15 Frauen mit monatlichen Hilfszahlungen für Lebensunterhalt und Wohnkosten über insgesamt ca. 1.800 Euro. Ende Dezember 2024 haben wir im Stadtgebiet von Islamabad eine Wohnung angemietet, in der bis 6 Personen wohnen können. Die Kosten für die Wohnung belaufen sich monatlich auf rund 400 Euro. Die noch verfügbaren Spendengelder reichen noch ca. 3 Monate, das heißt wir hoffen auf neue Spenden. Im Januar und Februar 2025 konnten vier besonders gefährdete Frauen mit unserer Hilfe Afghanistan verlassen. Für jede Ausreise dieser Art werden rund 2.500 Euro gebraucht.
Beispiele für unsere (finanziellen) Hilfen (Namen anonymisiert)
Frau A.: Die 25-jährige musste ihr Studium aufgeben, nachdem die Taliban 2021 an die Macht kamen. Sie schloss sich dem „Afghanistan Women Movement for Justice“ (AMWJ) an und organisierte zahlreiche mutige Protestaktionen auf der Straße, indoor und online gegen die Entrechtungen von Frauen. Nachdem sie aufflog musste sie aus dem Land flüchten. Über den intensiven Kontakt zu ihr haben wir im Jahr 2024 rund 50 Anträge für in Gefahr befindliche Frauen im BAP eingebracht. Seit Juli 2024 unterstützen wir Frau A. durch einen monatlichen Zuschuss zum Überleben am Fluchtort und finanzieren die Teilnahme an Deutschkursen mit dem Ziel der Bewerbung für ein Studienvisum in Deutschland.
Fatima B.: Die Aktivistin des AWMJ war wegen ihrer Teilnahme an Protesten in Gefahr und musste mit ihren beiden kleinen Kindern in eine andere Provinz fliehen. Doch auch an ihrem Fluchtort kann die alleinerziehende Frau die Wohnung nicht verlassen und lebt „wie ein Zombie“. Der sehr gute Antrag im BAP blieb leider auch bei ihr ohne Rückmeldung.
Wir unterstützen Fatima mit einem monatlichen Zuschuss für Miete und Lebensunterhalt.
Nilofar F.: Die junge Hebamme und Schwester der A. wurde bei einer Protestaktion verhaftet und während der Haft schwer misshandelt, gefoltert und nur gegen hohes Lösegeld freigelassen. Sie wurde zu „Hausarrest“ verurteilt, von dem sie über ein Jahr lang betroffen war. Wir halfen ihr, eine Visum zu erhalten und das Land zu verlassen. Sie ist jetzt vorerst in Sicherheit. Wir wollen Nilofar bei der Bewerbung für ein Visum zur Ausbildung in Deutschland unterstützen.
Negin N.: Die schwer behinderte Frau lebt zusammen mit ihrer alten Mutter in einem Slum am Rande von Islamabad. In Afghanistan wurde eine Lähmung der Beine nicht behandelt. Negin war in Afghanistan Kunststickerin, diese Arbeit kann sie im Fluchtland aber nicht fortsetzen. Mit unserer Unterstützung konnte Negin eine physiotherapeutische Behandlung beginnen. Die Chance besteht, dass sie nach ein paar Monaten Behandlung wieder auf ihren Beinen stehen und gehen kann.
Sarah R.: Die Studentin, die vor der Machtübernahme bereits einen Deutschkurs besuchte, gut Deutsch spricht und danach als Pflegerin in einem Krankenhaus arbeitete, wurde bei einer an einer Protestaktion inhaftiert und erhielt vergiftetes Essen. Seit 2022 lebt die nichtverheiratete Frau versteckt in einem Bergdorf. Wir unterstützen Sarah, damit sie das Land mit Visum verlassen kann und sich für eine Ausbildung in Deutschland bewerben kann.
Sabrina P. und Hanna G.: Die beiden Frauen waren bereits vor der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan zum Christentum konvertiert. Im Jahr 2022 konnten sie aus Afghanistan fliehen, wurden aber von kriminellen Personen in eine zwielichtige Kirchengemeinde in Pakistan gelockt und dort übel behandelt. Ein Jahr später gelang ihnen die Flucht von dort und seitdem leben sie illegal in Pakistan. Wir unterstützen mit einem monatlichen Zuschuss für Miete, Lebensunterhalt und Gesundheitskosten.
Ronja und Barbara M.: Die 28-jährige Ronja ist nicht verheiratet. Bis zur Taliban-Machtübernahme hat sie mit anderen zusammen eine Kampfsportschule für Mädchen und Frauen in einer afghanischen Stadt betrieben. Sie wurden von den Taliban gezwungen, die Schule zu schließen und kann seitdem nicht mehr arbeiten. Ende 2024 floh Ronja auch vor ihrer Familie, weil sie zum Heiraten gezwungen werden sollte. Ihre Schwester Barbara ist bereits seit drei Jahren in Pakistan. Wir unterstützen sie mit monatlich 200 Euro, damit sie ihr Medizinstudium fortsetzen kann und ihren Aufenthaltsstatus nicht verliert.
"save our future" - Neues Projekt 2025
Nach vier Jahren "save our families" haben wir im Jahr 2025 ein neues Projekt begonnen. Die zentralen Aktivitäten von "save our future" sind:
- Vorbereitung auf die Einreise: Wir unterstützt in Aufnahmeprogrammen ausgewählte Menschen aus Afghanistan von der Vorbereitung auf die Einreise bis zur Integration in - die deutsche Gesellschaft.
Fachkräftequalifizierung: Besonders gefährdete alleinstehende Frauen, die keine Aufnahmezusage erhalten haben, werden für eine Fachkräfteeinwanderung (Arbeit, Ausbildung, Studium) gefördert und begleitet.
Integrationsbegleitung: Wir begleiten alle, die über unsere Aktivitäten nach Deutschland einreisen können, intensiv und aufsuchend bei allen Schritten und Bedarfen der Integration.
Hinweise:
01.11.2024 Joint statement of Afghanistan women's protest movements:
Please don't forget Afghanistan! Don‘t forget the human rights! Statement from Afghan women's rights organizations on the German federal admission program in Afghanistan (PDF)
4.12.2024 Appell von 26 NGOs für die Fortsetzung des Bundesaufnahme-programms Afghanistan (DE / EN, PDF)
7.12.2024 Die Tageszeitung: Aufnahmeprogramm für Afghanistan. Scheitern, Schande oder letzte Rettung
10.12.2024 human rights first - für die Fortsetzung des Bundesaufnahme-programms Afghanistan (PDF)
14.01.2025 Appell an das Auswärtige Amt: Schnellere Visa-Bearbeitung für afghanische Flüchtlinge in Pakistan mit Aufnahmezusage für Deutschland (PDF) - unterzeichnet von 30 deutschen NGOs
13.02.2025 SWR: In der Heimat droht ihnen der Tod. Gefangen im Nirgendwo - gefährdete Afghaninnen warten auf ihre Einreise nach Deutschland
Mehr Informationen auf unserer Homepage https://menschen-rechte-tue.org