Presseerklärung: Keine Abschiebung von Familie Meti!
Der Arbeitskreis Flüchtlingshilfe im Französischen Viertel protestiert aufs Schärfste gegen den Abschiebeversuch gegen die Familie Meti mit dem schwerkranken Familienvater Sokol Meti. Wie erst gestern zu erfahren war, sollte die albanische Familie Meti am Montag abgeschoben werden. Zwei Polizeiwagen mit sechs Beamten kamen sowohl in der Nacht gegen drei Uhr wie auch erneut um 8 Uhr, um die Familie der am Montag durchgeführten Sammelabschiebung vom Baden-Airpark Karlsruhe zuzuführen. Die Familie wurde jedoch nicht in ihrer Wohnung angetroffen.
"Der Familienvater Sokol Meti hat eine schwere psychische Krankheit, wegen der er im Dezember 2016 einen ganzen Monat lang stationär im Zentrum für Psychiatrie der Uniklinik Tübingen behandelt werden musste. Er befindet sich aktuell in der Weiterbehandlung durch einen Fachpsychiater. Wir können es nicht fassen, dass die Familie in dieser Situation auf rücksichtslose Art abgeschoben werden soll", sagt Ines Roth, Vorstandsmitglied des Vereins menschen.rechte Tübingen.
Kritisiert wird vor allem das Regierungspräsidium Karlsruhe, das einen Antrag auf Aussetzung der Aufenthaltsbeendigung bis zur Verbesserung des gesundheitlichen Zustands von Herrn Meti völlig ignoriert habe. Die Familie hat ihre Bereitschaft zur freiwilligen Ausreise bereits Anfang Februar unterschrieben. Laut Aussage des Fachpsychiaters kann Herr Meti jedoch jederzeit einen Rückfall bekommen, wenn etwa die Medikamentendosis instabil ist oder wenn eine psychische Streßsituation wie bei einer Abschiebung entsteht. Andreas Linder von menschen.rechte Tübingen fordert deswegen: "Wir wollen, dass es zugelassen wird, dass die Familie freiwillig ausreist und ihr dabei Zeit gelassen wird. Und wir wollen vor allem, dass die Behörden jegliche weiteren Abschiebungsversuche unterlassen".
Die Familie wird bereits seit ihrer Ankunft in Deutschland vom Arbeitskreis Flüchtlingshilfe im Französischen Viertel begleitet. Der Arbeitskreis sammelt Spenden für die Unterstützung der Familie für die Zeit nach der Rückkehr nach Albanien. Für einen der Söhne und für den Familienvater werden Medikamente gebraucht, die zur Weiterbehandlung der schweren Krankheiten dringend notwendig sind und die sich die Familie nicht leisten kann.
menschen.rechte tübingen e.V., Volksbank Tübingen
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BIC: GENODES1TUE
Verwendungszweck: Perspektiven
Spenden sind steuerlich absetzbar
siehe auch: 03.03.2017 Schwäbisches Tagblatt Tübingen: "Sie lassen neue Freunde zurück" (PDF) - Artikel über die Familie Meti
- 11.03.2017 Schwäbisches Tagblatt Tübingen: Um 3 Uhr kam die Polizei (PDF)