Presse-Info: Reise nach Pakistan Ende Oktober (c)

Menschenrechte achten - Aufnahmezusagen einhalten ! Reise nach Pakistan Ende Oktober

Wie schon im vergangenen Jahr wird Ende Oktober erneut eine Delegation des Vereins move on - menschen.rechte Tübingen e.V. nach Pakistan reisen. Zwei Mitarbeiter und ein Journalist werden vom 25.10. bis zum 3.11. Familien besuchen, für die der Verein Anträge im Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan gestellt hatte und die Aufnahmevisa für Deutschland haben, aber seit Monaten hingehalten werden. Ebenso wird die Delegation eine Gruppe von afghanischen Frauen treffen, die nach Pakistan geflüchtet sind und vom Verein unterstützt werden. Während des Aufenthalts sind auch Gespräche mit vor Ort tätigen Menschenrechtsorganisationen und mit der Deutschen Botschaft geplant.

move on war eine Meldestelle im Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan (BAP). In Pakistan befinden sich noch sieben Familien, für die der Verein erfolgreiche Aufnahme-Anträge gestellt hatte, die aber immer noch kein Visum erhalten haben. Insgesamt warten in Pakistan noch über 2000 Personen mit einer rechtsverbindlichen Aufnahmezusage. Bei vielen dieser Fälle sind von Rechtsanwält:innen eingebrachte Klagen für die Erteilung des Visums beim Verwaltungsgericht Berlin eingereicht worden, so auch bei den Fällen von move on. 

Die neue Bundesregierung hat alle menschenrechtlichen Aufnahmeprogramme ausgesetzt bzw. beendet. Im Fall des BAP wurde aber von Außenminister Wadephul zugesagt, dass die gegebenen Zusagen eingehalten werden. Seit Anfang September sind die Verfahren an der Deutschen Botschaft wieder aufgenommen worden, nachdem die pakistanische Polizei Mitte August mit Abschiebungen begonnen hatte. Auch eine von move on betreute Familie wurde abgeschoben und befindet sich derzeit in einer Situation der Unsicherheit und Lebensgefahr in Kabul.

Seit Anfang dieses Jahres führt move on im Projekt "save our future" Online-Deutschkurse durch, an denen cirka 30 frauen- und menschenrechtlich aktive afghanische Frauen teilnehmen. Ziel ist, für diese besonders gefährdeten Frauen Ausbildungsverträge zu organisieren und Fachkräftevisa zu beantragen. Kontakte mit Arbeitgebern, Bildungsträgern und Behörden in Deutschland sind bereits vorhanden, um erfolgreich Fachkräftevisa nach dem beschleunigten Fachkräfteverfahren zu erhalten. Das Projekt wird gefördert vom Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfshilfen der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Wegrand Stiftung Tübingen. Für die Unterstützung der Frauen im Exil und für den Erwerb von Qualifikationen für die Fachkräftevisa sammelt der Verein Spenden und sucht bereits jetzt nach geeigneten günstigen Wohnmöglichkeiten in Tübingen und Umgebung.

Für die Besuchsreise hat der Verein auch um Unterstützung und einen Gesprächstermin bei der Deutschen Botschaft in Islamabad angefragt. 

Mehr Informationen über das Projekt: https://sof.menschen-rechte-tue.org
Kontakt: sof@menschen-rechte-tue.org

 

siehe auch:

6.10.25 Das sind die Menschen, bei denen Dobrindt viel Zeit hat
05.10.2025, Die Zeit: Afghanische Ortskräfte: "So gerne wäre ich wieder ein Mensch". Eine Frauenrechtlerin, eine Anwältin, ein Journalist: Die Bundesregierung versprach, sie aus Afghanistan zu holen. Doch das Warten wurde zum Albtraum.
1.10.25 Afghanistan-Aufnahmeverfahren jetzt auch vor dem Bundesverfassungsgericht
12.9.25 Schwäbisches Tagblatt 12.9.25: Tübinger Verein hilft Afghanen in Pakistan: Angst vor dem Zugriff der pakistanischen Polizei
8.9.25 Afghanistan-Aufnahmen: Zwischen Himmel und Hölle
5.9.2025 Die Tageszeitung: Aufgenommene Afghanin. Endlich durchatmen. Nach 3 Jahren Bangen ist die Frauenrechtlerin Shokria S. in Deutschland angekommen: Sie ist eine der Afghan:innen, die in Pakistan ausharrten.

Flyer "Gesucht: Sicherer Hafen" (PDF, Flyer zur Wohnungssuche im SOF-Projekt, Stand Oktober 2025)

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