Gefährdete afghanische Familie erhält Aufnahme in Deutschland

Mit Hilfe von move on konnte erreicht werden, dass eine afghanische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin mit ihrer Familie in Deutschland nach § 22 Aufenthaltsgesetz aufgenommen wird. Nachdem das Auswärtige Amt am 30.11.2021 die Aufnahmezusage erteilte, vergingen weitere quälende drei Monate bis die Ausreise tatsächlich möglich wurde. Da die Familie (wie viele andere, die im Zuge der Evakuierungsmaßnahmen für Ortskräfte und andere gefährdete Afghanen eine Aufnahmezusage erhielten) keine afghanischen Nationalpässe besitzt und solche seit Taliban-Machtübernahme auch nicht mehr ausgestellt werden, schien es eine Zeitlang, als sei die Familie in ihrem Versteck gefangen. Die Gefahr, von den Taliban entdeckt zu werden, wuchs von Tag zu Tag.

Doch durch die engagierte Lobbyarbeit von Kabulluftbrücke, Pro Asyl, Partnerschaftsnetzwerk Ortskräfte und anderen wurde Mitte Februar eine Möglichkeit für Personen ohne Pässe geschaffen, Afghanistan über Pakistan auch ohne Pass verlassen zu können (sog. Tazkira-Liste). Innerhalb weniger Stunden mussten Personen mit Aufnahmezusage, aber ohne Pässe, dem Auswärtigen Amt gemeldet werden. In dieser kurzen Zeit wurden 1000 Menschen gemeldet, darunter auch diese Familie. Hunderte und tausende warten aber weiter auf ihre Evakuierung aus Afghanistan.

Diese Familie konnte Afghanistan mit Unterstützung der GIZ am 23. Februar auf dem Landweg nach Pakistan verlassen. Nach Abwicklung der Formalitäten bei der Deutschen Botschaft in Islamabad wartet die Familie aktuell auf den Flug nach Deutschland. In dem hier verlinkten Artikel ist der Name der Familie anonymisiert.

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