Demonstration in Reutlingen: Stoppt das Sterben nicht die Retter!
Aufruf zur Demonstration: Stoppt das Sterben nicht die Retter!
Fr, 13.07.2018, Reutlingen, Auftakt 16:30 Albstr. 78 Höhe "Zelle", 17:00 Uhr Start der Demo, 18:00 Uhr Kundgebung im Bürgerpark (Stadthalle), 18:30 Ende der Demo, ab 21:00 Soli-Disco im Cafe Nepomuk für Sea-Eye e.V.
Die Europäische Union beugt sich den Rechtspopulisten und verschärft den Kampf gegen Flüchtlinge. Die Mittelmeer-Route soll geschlossen werden. Die Menschen die es aufs Meer schaffen werden von der sogenannten libyschen Küstenwache (LCG) zurückgebracht oder ertrinken. In Libyen drohen weiterhin schwere Menschenrechtsverletzungen. Während die UN Sanktionen gegen die Führer der LCG verhängt, das UNHCR, Menschenrechtsorganisationen und Medien immer wieder von Folter und Menschenhandel berichten, koordiniert und finanziert die EU die Aktionen der LCG auf dem Mittelmeer. Ein klarer Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention wie auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte bereits festgestellt hat.
Unterdessen wird eine neue Kampagne gegen die zivilen Seenotrettungsorganisationen gestartet. Die letzten Zeugen vor Ort sollen mundtot gemacht werden. Rettungsschiffe werden mit fadenscheinigen Gründen beschlagnahmt. Häfen werden geschlossen und Flaggen entzogen. Gleichzeitig ertrinken täglich Menschen an den Orten wo diese Schiffe normalerweise im Einsatz wären. Die neue europäische Rechte setzt sich durch und wir lassen Menschen lieber sterben und kriminalisieren die Helfer anstatt uns mit wirklichen Fluchtursachen auseinanderzusetzen.
Es ist Zeit das wir laut und deutlich NEIN sagen zur Politik des Sterben Lassens.
Wir fordern
- eine sofortige Aussetzung der Zusammenarbeit mit der LCG bei illegalen Rückführungen aus internationalen Gewässern.
- ein klares Bekenntnis der deutschen Politik zur Europäischen Menschenrechtkonvention und zur Seenotrettung.
- einen Stopp aller rechtswidrigen Zwangsmaßnahmen gegen die Seenotretter.
- eine echte europäische Seenotrettungsmission die unserer humanitären Verpflichtung gerecht wird
#TogetherForRescue #DontForgetThemAtSea #SafePassage #NoOneDeservesToDieAtSea
Demo: Angeführt von dem Fluchtboot MS Hoffnung auf einem Wagen führt der Demonstrationszug mit Bannern, Transparenten, Fahnen und Musik durch die Innenstadt. Mit verschiedenen kleinen Aktionen werden Passanten und Besucher der angrenzenden Gastronomie eingebunden.
Kundgebung: Die MS Hoffnung dient bei der Kundgebung als Bühne.
Redner:
Thomas Nuding aus Meßkirch war Head of Mission auf der letzten Lifeline Mission und führte gemeinsam mit dem Kapitän Claus-Peter Reisch das Schiff und die Crew. Während Thomas unbehelligt wieder nach Deutschland zurückkehren konnte steht Claus-Peter Reisch aktuell auf Malta vor Gericht.
Michel Brandt ist MdB von der Linken und besuchte die Lifeline vor Malta als Europa sich tagelang weigerte die 234 aus internationalen Gewässern geretteten Flüchtlinge aufzunehmen
Markus Groda aus Reutlingen ist Mitinitator dieser Veranstaltung, Mitgleid bei Sea-Eye und war diesen April zuletzt mit der Sea-Eye auf Rettungsmission im Mittelmeer
Sea-Watch (angefragt)
MS Hoffnung
Die MS Hoffnung ist ein Rubberboat das im April diesen Jahres für einen Fluchtversuch von Libyen nach Europa eingesetzt wurde. Deutlich über 100 Menschen haben diesem Stück Gummi im April 2018 ihr Leben anvertraut und versucht eine Strecke von mindestens 300 km (Tripoli-Lampedusa) über offenes Meer zurückzulegen. Die Flüchtlinge der MS Hoffnung ereilte das aus unserer Sicht weniger schlimme Schicksal. Ihr Boot wurde von der sogenannten Libyschen Küstenwache aufgebracht und die Menschen wurden unter europäischer Koordination aus internationalen Gewässern nach Libyen zurückgebracht. Ob Sie mit anderen Booten die Flucht geschafft haben, noch in Libyen sind oder tot werden wir nie erfahren. Weitere Namenlose für die Statistiken die keiner führt.
Hier die beiden Veranstaltungen auf Facebook.
Demo: https://www.facebook.com/events/217089388936729/
Soliparty: https://www.facebook.com/events/482023055568157/
Infos: