Für eine spätere Verlegung der Asylsuchenden im Wennfelder Garten

Pressemitteilung des AK Flüchtlingshilfe im Französischen Viertel 20.10.16


Ohne Vorankündigung übergab das Landratsamt Tübingen gestern den in den GSW-Häusern im Wennfelder Garten untergebrachten Asylsuchenden Bescheide, mit denen diese Menschen in andere Unterkünfte in der Stadt und im Landkreis verteilt werden sollen. Der Transfer soll in der ersten Novemberwoche erfolgen.

Nach unseren Informationen sollen die Häuser im Görlitzer Weg 5 und 7 sowie in der Eisenhutstr. 44 tatsächlich jedoch erst im Februar 2017 abgerissen werden. Wir appellieren deswegen an das Landratsamt Tübingen, die Bescheide aufzuheben und den Transfer erst im nächsten Jahr auszuführen.

Sollte dies nicht möglich sein, fordern wir das Landratsamt auf, Familien mit Kindern nur in solche Unterkünfte zu verlegen, die es möglich machen, die bisher besuchten Kindergärten und Schulen weiter zu besuchen. Wir kritisieren auch, dass alleinstehende erwachsene Männer zu viert bzw. zu fünft in einem Zimmer untergebracht werden sollen und zu neunt ein Badezimmer haben sollen.

Wir weisen schließlich darauf hin, dass es im Wennfelder Garten weitere GSW-Häuser gibt, in denen geeignete Wohnungen derzeit leerstehen. Nach unseren Informationen werden diese Häuser erst nach Herbst 2017 abgerissen. Statt die in unserem Viertel gut integrierten Menschen an andere Orte zu verteilen, sollte das Landratsamt vorübergehend diese Wohnungen anmieten.

Im Wennfelder Garten gibt es eine gute Gemeinschaft zwischen alten und neuen Nachbarn, zwischen den dort untergebrachten Geflüchteteten und den ehrenamtlichen Unterstützer/innen. Im Hinblick auf den Bau des maison mondiale am Französischen Platz könnte hierbei in vielen Einzelfällen auf eine langfristige Integration hingearbeitet werden. Dies wird durch die Verlegung erschwert.

Mit freundlichen Grüßen

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